deutscher Wirtschaftsjurist und Politiker; SPD; Oberbürgermeister von Ost-Berlin 1990/91; Vizepräs. des Abgeordnetenhauses 1991-1995
* 30. Mai 1927 Königshütte
† 29. Dezember 2003 Berlin
Herkunft
Tino Antoni Schwierzina wurde in Königshütte (Kralowska Huta) im damaligen Oberschlesien geboren. In seiner Familie gab es neben polnischen auch italienische Vorfahren.
Ausbildung
Sch. besuchte ab 1933 in Magdeburg die Schule und studierte dann im geteilten Nachkriegsdeutschland an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin (DDR) bis 1953 Rechtswissenschaften. In dieser Zeit war er kurz Mitglied der sozialistischen Jugendvereinigung FDJ.
Wirken
Außer der Mitgliedschaft in der Einheitsgewerkschaft FDGB und den Betriebskampfgruppen vermied Sch. in seinem Berufsleben den Eintritt in eine Partei, konnte aber gleichwohl als befähigter Wirtschaftsjurist in größeren Großhandelsbetrieben, z. B. in der Fischwirtschaft, als Justitiar in Berlin arbeiten, u. a. auch im Staatlichen Getränkekontor, in der Firma Bärensiegel und der Weingroßkellerei. Mit dem Staatssicherheitsdienst ("Stasi") des sozialistischen Regimes in der DDR kam Sch. wegen des Vorwurfs der Beihilfe zur Republikflucht der Familie seiner späteren Frau in Berührung und wurde zu einer Gefängnisstrafe von einem halben Jahr mit Bewährung verurteilt.
Noch vor dem Zusammenbruch des Regimes und der Öffnung der innerdeutschen Mauer im Nov. 1989 gehörte Sch. zu den Gründungsmitgliedern der SPD (anfangs: "SDP") der DDR. Die ...